Lucas und Christina

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Der neue Koordinator

Kürzlich kam es erstmals zu einem Treffen zwischen der ehemaligen Koordinatorin der Hospiz- und Palliativversorgung Tirol Christina Wechselberger und dem neuen Koordinator Lucas Nasrouei-Schmidt. Schnell wurde klar: Die Chemie zwischen den beiden stimmt und ihre Herzen schlagen für die Hospiz- und Palliativversorgung Tirol. Die Koordination dieses so wichtigen Programmes verbindet die beiden.

Zwei Herzen schlagen für die Hospiz- und Palliativversorgung

Christina Wechselberger war 2017 die erste Mitarbeiterin des Landesinstituts für Integrierte Versorgung Tirol und leistete in ihrem Bereich der Hospiz- und Palliativversorgung Pionierarbeit. Ihre Schaffensphase war Teil der Aufbauphase, wo Vieles erst entstehen durfte und organisiert werden musste. Die Teams in allen Bezirken sollten auf- und ausgebaut werden, klare Vorgaben und Strukturen mussten ausgearbeitet werden, sie mussten tirolweit gültig sein. Diese Aufgabe war wie maßgeschneidert für Christina Wechselberger. Mit einer großen Portion Gelassenheit und Feingefühl navigierte sie durch eine Vielzahl von Hürden, agierte professionell und auf Augenhöhe mit ihren Netzwerkpartnern, vergaß auch nie, die Finanziers bei allen Themen mitzunehmen. Dabei war es ihr immer ein besonderes Anliegen „den Servicecharakter in den Vordergrund zu rücken, Unterstützung für die Teams zu bieten und ihnen Wertschätzung entgegen zu bringen“, erzählt sie.

Highlights

Ihre persönliche Liste der Highlights in den letzten Jahren ist sehr lang. Ein besonderer Meilenstein im Programm jedoch war sicher der flächendeckende Ausbau der Mobilen Palliativteams sowie der Palliativkonsiliardienste im Erwachsenen- aber auch im Kindereich, der bis 2019 im Land Tirol umgesetzt werden konnte. Die Feierlichkeiten im Landhaus Tirol rund um die Ausrollung waren ein Erlebnis für alle Beteiligten. Beim Festakt standen die Teams und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Mittelpunkt, ein Ansatz, den auch Christina Wechselberger in ihrem täglichen Schaffen gelebt hat. Diese wertschätzende Zusammenarbeit lebte sie auch bei den regelmäßigen tirolweiten Vernetzungstreffen im Kinder- und Erwachsenenbereich. „Die Möglichkeit des persönlichen Austausches mit den Teammitgliedern der stationären und mobilen Palliativteams“, war Christina immer sehr wichtig.

 

Die vielen Highlights aus den sechs spannenden Arbeitsjahren als Koordinatorin fasste Christina auf einer langen Liste mit vielen Punkten zusammen. Unter anderem nannte sie das Mitwirken beim jährlichen Kinderhospiz- und Palliativtag, den Start der Website www.palliativ-tirol.at, die Umsetzung des KOMMA-Projektes in allen Mobilen Palliativteams, die stets gute Zusammenarbeit mit allen Netzwerkpartnern, aber auch den Kolleginnen am LIV Tirol, die Veröffentlichung der Jahresberichte und somit das Sichtbarmachen der Leistungen der Hospiz- und Palliativversorgung Tirol, und noch viele, viele mehr.

 

Nachfolge

Nun, da sie ihren Nachfolger Lucas Nasrouei-Schmidt kennenlernen durfte, ist sich Christina sicher „dass die Entwicklung gut und sehr erfreulich ist! Ich bin mir sicher, dass Lucas die Teams und das Versorgungsprogramm in eine gute Zukunft führen wird. Er hat mein ganzes Wohlwollen, diese Aufgabe zu übernehmen. Es ist schön zu sehen, dass alle in die gleiche Richtung arbeiten“, so Christina.

 

Der neue Koordinator Lucas Nasrouei-Schmidt genoss den Austausch mit Christina Wechselberger sehr. Er ist sich bewusst, dass „das Feld sehr breit ist, es gibt viele Themen, wo immer wieder Fragen auftauchen, viele Ideen da sind und sich auch Vieles erst entwickelt“. Viele Themen konnten bei dem ersten Austausch bereits besprochen werden. Dieser Kontakt zwischen den zwei Koordinator:innen wird sicher bestehen bleiben.

 

Großer Dank

Wichtig ist den beiden ein großes Dankeschön an die interimistische Koordinatorin der Hospiz- und Palliativversorgung Susanne Krestan auszusprechen. „Sie hat die Koordinationsstelle eineinhalb Jahre zusätzlich zu ihrer normalen Tätigkeit am LIV Tirol übernommen und alles gut weitergeführt. Darüber sind wir sehr dankbar“, so die beiden unisono.

 

Der Neue

Nun aber noch kurz zur Vorstellung des neuen Koordinators Lucas Nasrouei-Schmidt. Lucas hat seine Wurzeln in der Pflege. Er arbeitete in verschiedenen Bereichen und Positionen in Akut- und Langzeitpflege. Bereits in der Grundausbildung war das Interesse für den HosPal Bereich geweckt. Allen voran aufgrund positiver Erfahrungen im Rahmen von verschiedenen Praktika. Dabei begeisterte ihn insbesondere die wertschätzende und gemeinschaftliche Haltung und die radikale Betroffenenorientierung aller Beteiligten. Sein stetes Streben nach Weiterentwicklung und Innovation führte ihn über ein Pflegemanagementstudium an der UMIT TIROL schließlich zum interdisziplinären Universitätslehrgang Palliative Care an der PMU in Salzburg. Beruflich fand er 2020 neue Herausforderungen als Pflegeexperte beim Land Tirol, wo er sich im Rahmen der Qualitätssicherung als Sachverständiger und in unterschiedlichen Projekten einbringen konnte. Neben seiner angestellten Tätigkeit ist Lucas seit vielen Jahren freiberuflich als Referent und Trainer im Gesundheitsbereich tätig, hier liegen seine Schwerpunkte im Bereich Palliative Care, Dementia Care, Organisationsentwicklung und Kommunikation. „Ich liebe die Abwechslung und neue Herausforderungen. Und ich liebe die Arbeit mit Menschen.“ beschreibt Lucas seine berufliche Tätigkeit.

Seit Juni 2024 ist er nun für die Koordination Hospiz- und Palliativversorgung am LIV Tirol zuständig und freut sich auf diese neue Aufgabe: „Die Koordinationsstelle am LIV Tirol ist bereits sehr gut aufgebaut, Vieles ist gut etabliert und die spezialisierte Versorgung ist tirolweit ausgerollt. Die Pionierphase ist quasi abgeschlossen“, erklärt er. „Die Koordination und Vernetzung möchte ich in dieser Form weiterführen. Zudem befinden wir uns derzeit in einer spannenden Zeit des Umbruchs, vor allem auch aufgrund des neuen HosPal-Fonds-Gesetzes womit dem Gesetzgeber eine österreichweite Vereinheitlichung der Finanzierung und der Qualitätskriterien im Bereich der spezialisierten Hospiz- und Palliativversorgung gelungen ist“, weiß Lucas. „Natürlich ist die spezialisierte Versorgung im HosPal-Bereich eine sehr wichtige und zentrale Säule. Mir ist zusätzlich aber auch die Grundversorgung ein besonderes Anliegen. Wir müssen in der Bevölkerung und auch im Gesundheitssystem selbst noch mehr das Bewusstsein schärfen, dass auch dort täglich Menschen mit palliativem Betreuungsbedarf behandelt, gepflegt und umsorgt werden. Palliative Care ist nicht engzuführen auf End-of-Life Care und onkologische Erkrankungen, sondern sollte viel breiter und besonders auch früher gedacht werden – ganz im Sinne einer early integration. Das ist ein Feld, wo es noch sehr viel Entwicklungspotential gibt. Auch im Hinblick auf eine einheitliche Advance Care Planning - die vorausschauende Betreuungsplanung“, betont Lucas.

Und wenn ich mir etwas wünschen könnte, dann wäre es eine Ausweitung palliativer Haltung in alle Bereiche unserer Gesellschaft, ganz im Sinne einer gemeinschaftlichen Sorgekultur. Sterben, Tod und Trauer darf nicht nur Thema von Professionisten sein, sondern muss wieder als integraler Bestandteil des Lebens Platz in unserer Gesellschaft finden.“ so der neue Koordinator.

 

Abschließend wünschen wir Christina Wechselberger nur das Beste für ihre Zukunft mit ihrer Masterausbildung zum Impulse Practitioner sowie ihrer Selbstständigkeit und Lucas Nasrouei-Schmidt eine gute Hand und viel Energie für seine neue Aufgabe als Koordinator der Hospiz- und Palliativversorgung am LIV Tirol.

Autoren: Manuela Seeberger und Lucas Nasrouei-Schmidt